Ich kenne Sie nicht

Uwe Ahlgrimm

Inge Abbing

Suzan-Ayda Bazakaya

Armin Dreiseitel

Antje Wieland

Bebero Lehmann

SAMSUNG CSC

Bebero Lehmann

SAMSUNG CSC

Tahereh Matejko

SAMSUNG CSC

Dr. Ulrike Ahland

44 - UcSbuXV

Antje mit der echten Antje

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Weniges in unserem Leben begleitet uns so sehr wie unser Name. Wenige Lautkombinationen sagen, hören und lesen wir so häufig wie den eigenen Namen. Allein der Satz“Ich bin Marie Mädge“ verdeutlicht die starke Verbindung dieser Laute mit einem Konstrukt der eigenen Identität. Im westlichen Kulturkreis wird einem neu geborenem Menschen noch bevor er die Augen öffnet durch die Namensgebung auf eine zumeist sehr unbewusste Art eine Bedeutung zugeschrieben. Dieser beinhaltet jedoch ein Bündel an Informationen zum Alter, ethnischer sowie sozialer Herkunft – zu unserer Existenz. Er ist Teil unserer Identität.  Namen sind mit unzähligen Eigenschaften, Bedeutungen und Erwartungen konnotiert. Unter einem Namen wie Suzan Ayda Bazarkaya stellen wir uns eine völlig andere Person vor wie vergleichsweise unter dem Namen Inge Abbing. Namen sagen viel über uns aus, sind aber auch immer wieder Quell von Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit. Beispielsweise geben Lehrer Kindern mit ausländisch klingenden Namen durchschnittlich schlechtere Noten.

In der Konzeption der Ausstellung habe ich mich dem Thema aus einer imaginativ ästhetischen Wahrnehmung heraus genähert. Ich habe Menschen aus dem Kölner Telefonbuch angerufen und um Erlaubnis gebeten, ein Porträt – nur auf Grundlage des Namens, anfertigen zu dürfen. Die Reaktionen hierauf schwankten größtenteils zwischen völligem Unverständnis und starker Ablehnung. Dieses war situativ bedingt, zeigt aber auch das große Empfinden einer Besitzhaftigkeit dem eigenen Namen gegenüber. Mir als unbekannter Person am Telefon wollten sie ebenso wenig ihren Namen ausleihen, wie sie mir ihren Kleinwagen anvertraut hätten. Einige aufgeschlossene Reaktionen ermöglichten mir aber das Weiterführen meiner Arbeit. Diese näherte sich auf imaginative Art, genährt von eigenen Vorurteilen und Zuschreibungen, der Gestaltung der Menschen.

Die Rolle des Betrachters im Bild hat bei der Arbeitsweise eine verstärkte Präsenz weil dem Moment des Schaffens immer der Moment der Betrachtung des Namensinhabers innewohnte. Dabei ging es mir nicht darum, den Menschen so dazustellen wie er wirklich aussieht, sondern um meine Vorstellung der Reaktion auf den Moment der ästhetisch korresponsiven Wahrnehmung die sich im Betrachter abspielt. Hier trifft das Konstrukt der eigenen Identität dieses Menschen auf meine visualisierte Vorstellung. Der Moment der ästhetischen Wahrnehmung ist nun wesentlich von der Gegenwart geprägt, dass unter dieser Zusammenstellung von Farbe auf Papier der eigene Name zu finden ist. Das hierdurch entstehende ästhetische Urteil und die hiermit verbundene Reaktion auf das Werk sind also durch die starke Identifikation mit dem eigenen Namen verstärkt.

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